Beitrag vom 03. Juli 2020
Staatssekretärin besucht TV Lemgo
Notwendige Hallensanierung und Corona-Folgen im Fokus
Lemgo. Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW, hat Lippes größtem Sportverein, dem TV Lemgo, einen Besuch abgestattet. Die Verwendung der Fördermittel aus dem Landesprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ sowie die aktuellen Auswirkungen der Coronakrise auf den Vereinssport standen im Mittelpunkt.
„Geplant war der Besuch schon für Ende März, er fiel dann durch den Shutdown leider aus – umso mehr freuen wir uns, dass wir Frau Milz jetzt unsere aktuelle Situation schildern können.“, erläutert TV-Vorsitzender Herbert Fischer. Gemeinsam mit Geschäftsführer Patrick Busse begrüßte er ebenfalls Jürgen Berghahn (MdL), Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Hans Pawlowski (Vorsitzender Stadtsportverband Lemgo) und Walter Kern (ehem. MdL). Nach einer kurzen Besichtigung der vereinseigenen Sportanlagen ging es in eine gemeinsame Gesprächsrunde.
Durch die Förderung des Landes mit gut 192.000 € kann der Verein in diesem Jahr seine TV-Halle sanieren und für die Nutzung optimieren. „Das Dach muss komplett neu – inklusive Dämmung, zudem ist die Heizungsanlage in die Jahre gekommen und soll energetisch auf den aktuellen Stand gebracht werden.“, stellt Fischer die großen Brocken des Investitionspakets dar. Einbau eines Trennvorhangs (damit auch zwei Gruppen parallel aktiv sein können) und weiter kleinere Renovierungsarbeiten stehen ebenso an. Den notwenigen Eigenanteil von mindestens 35.000 € hat der Verein in einer Rücklage berücksichtigt. „Doch durch die coronabedingten Mindereinnahmen und Mehrausgaben entsteht uns nach aktueller Kalkulation ein Minus von 100.000 €“, stellt Busse fest. Das staatliche Soforthilfepaket konnte hier zwar mildern, wichtig wird aber die Entwicklung im Herbst sein. Dann müssten die Notreserven angezapft werden und endlich auch wieder neue Mitglieder den Weg in den Verein finden, um die Einnahmeseite zu normalisieren.
Milz, selber aktive Übungsleiterin im Fitness- und Gesundheitssport, hatte insbesondere Verständnis für die aktuell prekäre Situation im Rehasport. Zum Teil laufen Gruppen coronabedingt nur mit 4-5 Teilnehmenden. „Für den Verein ist das ein Minus-Geschäft, da muss seitens der Kostenträger ein Sockelbetrag gezahlt werden – die Sportverbände sind hier gefragt, mit den Krankenkassen zu verhandeln!“, so Milz, die diesen Prozess aktiv unterstützt. Das mittlerweile wieder viele Gruppe, wen auch eingeschränkt, wieder laufen, begrüßte Milz und zeigte sich auch von der Vielfalt des Vereinsangebots beeindruckt. Ob Sportplatz Kommune, Heidelberger Ballschule, Sport im Park, Bewegte Alten- und Pflegeeinrichtungen, Pilotverein Integration oder Jedes Kind lernt schwimmen – die Beteiligung des TV Lemgo an vielen Projekten, gemeinsam mit weiteren lokalen Partnern, hinterließ Eindruck. Im Mittelpunkt stehen natürlich die die 3.200 Mitglieder: So sind aktuell über 60 Sportangebote für Mitglieder wieder am Start. Lediglich im Kindersport kann es erst nach den Ferien wieder in den Vereinsgruppen weitergehen. Dafür gibt es ein Ferienprogramm für 6-12jährige.
„Ich denke insgesamt konnten wir die Staatssekretärin und die weiteren Gäste davon überzeugen, dass wir trotz der Probleme nicht resigniert haben, sondern aktiv mit der aktuellen Situation umgehen und das Beste für die Mitglieder geben.“, resümiert Fischer abschließend.